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Konflikte im Wandel der Werte

Blog Wertewandel

Wenn Chaos ausbricht und du nicht mehr weißt, wo oben und unten ist

…genau dann kann es gut sein, dass du einen knallharten Change miterlebst – einen Wertewandel, der sich mal so gar nicht gut anfühlt. Ein Wandel der sich gewaschen hat und mit dem du erst mal null klar kommst. Genau genommen fühlt es sich an, als würdest du an allen Vieren bis zum Zerreißen auseinander gezogen. Ja, vielleicht ist Zerrissenheit genau das richtige Wort, das dazu passt.

So und jetzt mal alle die Hände hoch, die sich davon angesprochen fühlen! 

Siehst du, du bist nicht allein. So wie es dir geht, geht es sehr vielen Menschen, besonders in schwierigen Lebensphasen. Also gib‘ dir einen Ruck und entscheide dich für das Kümmern um dich und dein Befinden, für das Kümmern um deine Gesundheit, fürs Kümmern um dein Seelenheil und das Kümmern um dein wahres Sein! Denn nichts anderes gibt es zu tun, bevor du auch nur annähernd jemand anderem zur Hilfe eilen kannst.

1. Werte
Das sind die für dich wichtigsten, erstrebenswertesten Situationen und Umstände, die dich glücklich machen, zur Zufriedenheit führen, dich gelassen stimmen und zu deiner ganzheitlichen Prävention beitragen. Sofern du sie erfüllen und ausleben kannst!
2. Wertekonflikt
Auf Dauer nicht zu vereinbarende Differenzen zwischen den Werten, die dir wichtig sind und die du erfüllen willst und den Umständen, in denen du dich befindest. Wichtig ist hier: auf Dauer. Denn du kannst kurz- bis mittelfristige Konflikte mit anderen Werten ausgleichen. Langfristig führt es dich jedoch in einen tiefen Konflikt, in Unzufriedenheit, in Frust, Stress, Unwohlsein und ggf. in die Krankheit.
3. Chaos
Langfristiger Wertekonflikt bewirkt Chaos in dir. Ein riesen Gefühlschaos, das dich eine Menge an Energie kostet und deinen Charakter verfälscht. Denn du willst nicht so reagieren, wie du es in dieser Phase häufig tust: übellaunig, gereizt, kurz angebunden, unaufmerksam, zerstreut. Du hast kleinere Unfälle, Missgeschicke, gerätst immer wieder mit lieben Menschen aneinander. Und tief in deinem Inneren ist dir nach etwas ganz anderem.
4. Gefühlswelt
Tief in dir drin tobt nämlich das Gefühlschaos am heftigsten und du kannst es einfach nicht einordnen. Tief in dir tobt der Orkan der Empfindungen. Und am Ende fühlst du dich wie ein Häufchen Elend, willst dich verkriechen und niemanden sehen.
5. Bruch
Ja, entweder du wirst dazu gezwungen, den Krug am Boden zu zerschmettern oder jemand übernimmt das für dich und plötzlich liegt vor dir ein Scherbenhaufen und nichts mehr ist, wie es war.
6. Wandel
Er beginnt. Indem alles zusammenbringt beginnt der Wandel und du hast die Chance deines Lebens. Nutze sie! Du wirst es nicht bereuen und wirst dafür belohnt werden. Verstehen wirst du es sowieso erst später - ob du nun aufgibst oder etwas aus deiner Chance machst!
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Na und was kann ich jetzt tun?

Zunächst darfst du dich zurücklehnen und ganz entspannt folgende Zeile lesen: 

„Und wenn du das Gefühl hast, dass gerade alles auseinander zu fallen scheint, bleibe ganz ruhig. Es sortiert sich nur neu.“
(Unbekannt)

Und dann lies diesen Satz nochmal! Und nochmal! Natürlich darfst du ihn auch noch öfter lesen. So oft bis du ein anderes Gefühl bekommst. Bis du ruhiger wirst, etwas tiefer atmen kannst, dein Kopf etwas leichter wird und es in deinem Bauch wieder etwas wärmer wird. Und JETZT kannst du etwas tun. Jetzt hast du die Möglichkeit wieder klarer zu denken, dich zu fokussieren und einen Plan auszuhecken, der dich weiter in Richtung Ziel führt und nicht tiefer in die Irre hinein! BAM!!! JETZT bist du wieder die Herrin im Ring!

Ring? Was denn für ein Ring?

Der Ring, in dem sich nun deine weiteren Schachzüge abspielen werden. Wenn du praktisch veranlagt bist und keine Angst vor Experimenten hast, kannst du das mit echten Materialien machen.

ABER BITTE VORSICHT: Ich übernehme KEINE GARANTIE für alles was dabei passiert. Du entscheidest und handelst absolut EIGENVERANTWORTLICH. 

Oder du nimmst Stift und Papier und arbeitest mit Skizzen. Was auch immer die mehr behagt – ich überlasse die Auswahl der Arbeitsmaterialien dir selbst.

Das brauchst du für den Ring

Beschaffe dir

ein paar Scherben (z. B. aus einem alten Tontopf),
aka Steine,
aka Papierschnipsel,
aka skizzenhafte Formen auf Papier
Höre auf die Schaffenskraft in dir.

Dazu besorg dir Stifte die zum Beschriften deiner „Scherben“ geeignet sind.

Und dann wirf alles vor dir auf den Boden und setz dich dazu.
Vielleicht hast du eine Tasse warmen Kakao dabei oder ein leckeres Zitronen-Ingwer-Wasser?
Und vielleicht ist es schön gemütlich um dich, mit deiner Lieblingsmusik im Hintergrund!
Schau einfach, was du brauchst!

Mitten in diesem Sammelsurium an Dingen und Stimmungen befindest du dich nun – inmitten deinem Chaos! Nun schau auf etwas, was zu allererst in dein Auge sticht. Was es auch ist von deinen Dingen – nimm es in die Hand und höre, was es dir sagen will. Höre genau, welche Worte erklingen. Das kann in deinem Inneren sein, in deinem Bauch, deinem Herzen, in deinem Kopf. Das kann ein Wunsch sein, der sich zeigt, ein Verlangen, ein Traum, eine Sehnsucht. 

Möglicherweise willst du mit dem Stift, der dir als allererstes in die Hände fällt etwas aufschreiben.

Möglicherweise möchtest du die Tonscherbe, die als erstes gegriffen hast, mit einem Wort beschriften.

Möglicherweise möchtest du all die Scherben, die da liegen, ordnen oder zu einem Gebilde legen?

Es gibt so viele Wege. Lass die nächsten Minuten verstreichen und handle nach deinem Geschmack. Schau was aus dir heraus möchte und durch Form und Schrift zum Ausdruck gebracht werden will! Es gibt keine Vorschriften und kein MUSS, es gibt kein To Do und keine Abgabefrist. Darum lass dir Zeit…

Eine kleine Hilfestellung zum Schluss

Wenn sich dir überhaupt nichts zeigen will, gebe ich dir gerne noch eine kleine Hilfestellung mit. So kannst du aus deinem Inneren Chaos ein äußeres machen und daraus wiederum eine Neuordnung!

1. Scherben beschriften
Nimm jede einzelne Scherbe zur Hand und beschrifte Sie mit den Gedanken und Sorgen, die sich dir auf Grund der momentanen Chaos-Lage zeigen.
2. Scherben ordnen
Bring jede für dich relevante Scherbe der Reihe nach in eine für dich stimmige Ordnung (von oben nach unten, links nach rechts, innen nach außen). Lass dich von deinem Gefühl leiten.
3. Ordnung festhalten
Mache ein Foto mit deiner Handycam oder mit was auch immer. Hast du eine Zeichnung, hast du deine Ordnung eh schon dokumentiert.
4. Ordnung einteilen
Wie bei der Hausarbeit auch, ordnest du deine einzelnen Scherben in sich. Zum Bespiel gehört zum Wäsche machen das Sortieren, einzelne Waschladungen, diese Waschladungen aufhängen, alles abhängen, zusammenlegen, bügeln, aufräumen. Somit ordne auch deine Einzelteile. Was kannst du bei jeder Scherbe an Aufgaben übernehmen? Wo kannst du Verantwortung übernehmen? Was ist im Bereich deiner Möglichkeiten?
Optional
Nimm jede einzelne Scherbe und leg um sie weitere kleine Bestandteile als mögliche Lösungsschritte.
Optional
Wenn dir eine Scherbe immer wieder ein ungutes Gefühl verleiht, dann schau nochmal genauer hin: Verbirgt sich darin noch mehr? Muss die Scherbe in mehr Einzelteile zerbrochen werden?
Optional
Für deine Lösungsschritte und Möglichkeiten, die du umsetzen kannst, mach dir gerne Notizen in dein Journal oder hinterlege Erinnerungen in deinem Kalender. Das hilft dir dran zu bleiben und dich immer wieder zurück zur Ordnung zu holen.
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Nach diesem ganzen Scherbenchaos würde es mich nicht wundern, wenn dir der Kopf schwirrt. 😀 Auch das ist normal. Also bevor du nicht so richtig Bock auf diese Wachstumsarbeit hast, bist du noch zu sehr mitgenommen. Da reicht es, wenn du dich erst einmal über den Atem und dessen Beobachtung runter bringst. Soll heißen, wenn das Chaos ausbricht, mache erst einmal eine paar Augenblicke nichts. Dann atme und dann gehe in die Klarheit und in die Ordnung.

Da frag‘ ich mich jetzt schon, woher wohl der Spruch „Scherben bringen Glück“ stammt… 😀 

Von ganzem Herzen
deine Anja Buntz

(dies wird verfasst während der Ausgangsbeschränkung in Bayern auf Grund der Corona-Krise im Frühjahr 2020)

Foto by Tim King on Unsplash