Eine Erkenntnis des Leitens – „In meiner Mitte liegt die Kraft“
So so viel Chaos, das da in einem rumort. Chaos aus den unterschiedlichsten Themen, Aufgaben und Herausforderungen, die einem das Leben präsentiert. Chaos, das allein manchmal nur schwer zu bewältigen ist. Und ganz besonders schwer wird es, wenn Menschen von Berufs wegen Struktur und Sicherheit benötigen. Ganz besonders, wenn sie in Führungsrollen ihre Frau oder ihren Mann stehen müssen.
Zumindest sind Struktur und Sicherheit zwei Faktoren, die sich meine Klientin bei diesem Coaching wünscht.
Wie lösen wir diese Knoten?
Wie lösen wir also hier den Knoten, um fortwährend an der wirklichen Lösung arbeiten zu können. Denn wie wir bereits wissen, dauert es zu Beginn eines Coachingprozesses meist seine Zeit, bis wir mit den eigentlichen Themen arbeiten können. Bis wir zu der Tür vordringen, die uns zum eigentlichen Problem führt.
So starten wir beim ersten Setting mit einem ausgiebigen Spaziergang durch den Spätsommerwald. Allein die Ruhe und Abgeschiedenheit ermöglichen es der Klientin, sich fallen zu lassen, einmal „auf zu machen“ und sich alles von der Seele zu reden, was derzeit belastet.
Wir benötigen in etwa 45 Minuten, bis wir an einem Ort ankommen, an dem wir dann in die erste Intervention einsteigen. Sie soll zur Mitte führen, in der Ordnung und Sicherheit auf meine Klientin warten.
Die Natur als Spiegelbild
Stellvertretend für alles was positiv hineinspielt und was als negativ gesehen wird und dadurch das Vorwärtskommen verhindert gibt es jede Menge Material in der Natur. Es liegt einfach so da, vor unseren Füßen. Bereit, uns im Coachingprozess zu unterstützen. Beispielsweise kann dann ein Stück Rinde zum großen Hindernis werden und dadurch die Schranke im Kopf, sowie den Kloß im Hals, als auch den Stein in der Magengrube signalisieren.
Meine Klientin ist sehr geduldig mit sich und lässt sich Zeit. Sie sucht und sammelt viele Stellvertreter aus der Natur, um daraus dann ihren Weg zur Mitte – in der die Führungskraft liegt – sichtbar zu machen. Und genau mit diesem Weg arbeiten wir weiter. Wir checken, was sie schon alles geleistet hat und wo sie bereits Sicherheit erfährt. Wir fördern ihre Ressourcen. Wir checken auch, welche Rückfallstrategie ihr helfen wird, um nicht auf eine niedrigere Stufe zurückzufallen. Und wir checken auch, auf welcher Stufe sie aktuell steht und gefühlstechnisch nicht weiterkommt.
Genau das ist unser Schlüssel zur Problemtür. Wir stehen davor und wissen, was derzeit am aller meisten blockiert. Mit dieser Blockade gilt es nun in den weiteren Einheiten fortzufahren und diese immer wieder zur prüfen: „Sind Sie einen Schritt weiter?“
Pack‘ ein! – Nützliches für zuhause
Um dies auch während der Coachingeinheiten zu unterstützen, nimmt meine Klientin noch Instrumente mit nach Hause, welche ihr im Alltag dabei helfen können, den Knoten nicht wieder festwerden zu lassen. Wie gesagt, für den Anfang ist es häufig notwendig zu sondieren. In dieser Sortierungsphase ist es dann wiederum wichtig, dass die Klientinnen den Faden nicht gleich wieder verlieren, sondern austesten, wohin es sie zieht. Sich fragen:
Wo fühle ich mich gut?
Wo fühle ich mich wohl?
Was kann ich richtig gut?
Wo habe ich Schwierigkeiten?
Wo benötige Unterstützung?
So bekommen Sie einen Plan davon, wohin es für sie lohnt zu gehen und wohin sie ihr Gefühl erst einmal weniger führt (Das werden dann vermutlich die Punkte sein, die am wichtigsten sind und die unbedingt betrachtet werden sollen.)
Dort wo die größte Angst sitzt, ist unsere größte Challenge.
Nach zwei Stunden machen wir uns schon wieder auf den Rückweg und gehen nochmals gemeinsam die Wachstumsphase durch. Das ist die Phase, in der die Klientinnen zwischen den einzelnen Coachingeinheiten für sich an Ihrer Entwicklung arbeiten. Wir prüfen nochmals, welche Methoden wirklich praktikabel und sinnvoll für meine Klientin sind und wir bestärken sie auch nochmal darin, dass jeder einzelne Schritt nach vorne wertvoll ist.
Menschen, die ein Coaching in Anspruch nehmen hängen häufig im Zweifel fest. Auch diesen Zweifel gilt es zu lockern und abzusoften. Hier brauchen die Menschen dann viel Empathie, Selbstfürsorge, Nachsicht und auch Mut. Diese Akteure müssen dann immer wieder ins Spiel gebracht und in Szene gesetzt werden. Damit der Zweifel merkt, dass er nicht der Hauptakteur bleiben wird. Und deshalb ist es wichtig, dass Menschen in ihrer Entwicklung einen gutmütigen und sanften Umgang mit sich selbst pflegen bzw. diesen erlernen. Dadurch entwickelt sich die notwendige Haltung, die es braucht, um Erfolge zu feiern. Und dadurch entwickelt sich auch eine gesunde Haltung gegenüber den Mitmenschen.
Freudentränen und Loslassen
Ja und so kommen wir nach zweieinhalb Stunden aus dem Wald zurück, zurück an den Parkplatz. Mit jeder Menge Erkenntnisse und Freudentränen im Gepäck.
Für mich gibt es nichts Schöneres als zu erkennen, dass sich ein Mensch während des Coachings ein Stück weit von Altem lösen und sich weit öffnen konnte. Nur um mehr Licht in sich hinein lassen zu können und zu wollen. Und dadurch selbst in einem lichtvolleren Leben leben zu können. Man merkt es des Menschen regelrecht an, wenn sie das Licht im Inneren berührte. So springt nach diesem Coaching das wundervolle Gefühl von meiner Klientin auf mich über und ich sende ein tiefes „Danke“ gen Himmel, „danke, für diese Aufgabe!“
Ich wünsche auch dir, dass du deine Kraft der Mitte findest und lebst und dass dich das Licht tief im inneren berührt. Jeden einzelnen Tag!
Von ganzem Herzen
deine Anja Buntz
Foto by myself