„Der Weg ist das Ziel“
Diesen Spruch kennen wir alle nur zu gut – „Der Weg ist das Ziel.“ Aber was meint Konfuzius denn damit? Wie fühlt sich das, wenn der Weg das Ziel ist? Wie macht man das? Warum tun wir uns so schwer damit, das anzunehmen und uns auf den Weg zu besinnen, anstatt immer nur auf das Endziel – das da ganz weit hinten am Horizont auf uns wartet? Ich würde behaupten, dass es uns zunächst eher verunsichert, als uns zu stärken.
Denn sei doch mal ehrlich: Du sagst diesen Satz und nickst, ja du hast diese Philosophie verstanden. Aber kannst du sie auch leben? Kannst du sie voll und ganz fühlen? Und tut sich viel eher die Frage auf: „Wie kann ich mich auf den Weg fokussieren, anstatt auf das Ziel?“
Warum wir den Weg brauchen
Gut, das Ziel zu kennen ist wichtig. Denn wir starten ein Projekt oder verändern unser Leben nicht grundlos. Irgendwo soll die Reise schon hingehen. Also malen wir uns unsere Vision, aus welcher dann ein Ziel geboren wird. Diese Vorgehensweise ist vorbildlich und auch richtig. Nur geht es anschließend darum zu erkennen, was dazwischen passiert – zwischen dem Standpunkt, wo du heute stehst und dem Punkt, an dem du auf dein Ziel triffst. Warum das Ganze? Warum soll der Bereich dazwischen, der komplette Weg wichtiger als das Ziel sein?
Warum ist der Weg das Ziel?
Damit du dich auf der Strecke nicht verlierst,
dich immer im Blick behältst,
damit du auf deinem Weg bleibst und nicht anderen Pfaden folgst,
damit du deine Energie gut einteilen kannst und vor allem,
dass du dabei Spaß und Freude hast, dein Ziel zu erreichen und dich nicht quälst und zwingst.
Wie du auf deinem Weg bleiben kannst und dich darauf fokussierst, was aktuell ansteht Nutze die Methode
Der vor dir liegende Weg*
Hier teilst du deinen Weg in kleine Etappen ein, um deine Schritte und Aufgaben überschaubar zu halten. Konzentriere dich immer auf das nächste Etappen- bzw. Zwischenziel.
Was dir dabei hilft, dieses zu erreichen, ist die Auseinandersetzung mit deinen Schwierigkeiten, die dir auf deinem Weg begegnen.
Gleichzeitig schaust du nach Bewältigungsmöglichkeiten, sodass du keine Angst haben musst, eine Etappe nicht zu schaffen.
Außerdem überprüfst du, wie und ob du dein Zwischenziel erreicht hast. So reflektierst du deinen Weg und die Dinge, die dich dabei unterstützen, diesen zu gehen.
Und genau darum geht’s. Ob es sich nun um ein berufliches Ziel handelt, um ein kleines privates Reiseziel oder ob es sich um ein großes Lebensziel handelt: Sich selbst nicht zu verlieren und genau zu wissen, was der nächste Schritt ist. Indem wir immer nur beim nächsten Schritt sind, bleiben wir ganz nah bei uns, im Moment, sind fokussiert, konzentriert und wir achten auf unsere Bedürfnisse. Dadurch haben wir die Möglichkeit für die Erfüllung unserer Bedürfnisse zu sorgen und uns somit auch glücklich zu machen.
(Nur die unerfüllten Bedürfnisse wecken in uns negative Gefühle und sorgen dafür, dass wir uns von uns selbst entfremden. Darüber kannst du in der Gewaltfreien Kommunikation mehr erfahren.)
Ein weiterer Aspekt, weshalb der Weg das Ziel ist, ist folgender: Wir machen bei jedem einzelnen Schritt unsere ganz eigene, persönliche Erfahrung. Wir erfahren Erfolge, Niederlagen, Enttäuschungen, Glücksgefühle, besondere Begegnungen, Schlaglöcher und Pausenbänke. Wir ziehen unsere Konsequenzen und wir lernen. Wir wachsen und reifen. Wir erfahren das Leben. Und ist es nicht das, was das Leben ausmacht? Das Leben selbst zu erfahren? Durch jeden einzelnen Schritt… Dabei ist das Ankommen an einem Ziel doch nur ein Bruchteil, ein Steinchen am Rande, viel kleiner als die Strecke, die wir zurückgelegt haben. Ein einzelner Punkt auf dem gesamten Weg. Der Weg ist bedeutsam. Er bringt uns genau das, was Leben bedeutet.
„Der Weg ist das Ziel.“ (Konfuzius)
Von ganzem Herzen
Deine Anja Buntz
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